Das Handwerk verdient Respekt – nicht nur Applaus

In einer Zeit voll Automatisierung und Wegwerfmentalität droht das Handwerk an Wert zu verlieren. Dabei sind es gerade die Hände von Fachleuten, die Qualität, Langlebigkeit und echte Werte schaffen. Wir brauchen wieder mehr Respekt vor dem Können und der Arbeit vor Ort.
Der Schreiner Karl Berger bei der Arbeit in seiner Werkstatt, während er ein Holzbrett von Hand glättet.

Ob es um ein solides Dach, eine gut verlegte Leitung oder ein repariertes Möbelstück geht – echte Handarbeit erkennt man nicht nur am Ergebnis, sondern auch an der Haltung dahinter: Sorgfalt, Erfahrung, Gewissenhaftigkeit. Werte, die heute oft unter Druck geraten, weil es „schnell gehen“ oder „billig sein“ muss.

Das Handwerk ist mehr als ein Berufszweig. Es ist ein Kulturgut, ein wirtschaftliches Standbein – und für viele Menschen ein Lebensweg mit Herz und Verstand. Dennoch kämpfen immer mehr Betriebe mit Nachwuchsmangel, steigenden Kosten und einer gesellschaftlichen Geringschätzung, die ihnen nicht gerecht wird.

Dabei braucht unser Land gut ausgebildete Fachkräfte mehr denn je. Ohne sie bleiben Baustellen stehen, Heizungen kalt und Geräte unrepariert. Digitalisierung und künstliche Intelligenz mögen vieles verändern – aber der Mensch mit Sachverstand und geschickten Händen wird immer gebraucht.

Es ist an der Zeit, dem Handwerk wieder den Stellenwert zu geben, den es verdient. Das beginnt in den Schulen, setzt sich in der Berufsausbildung fort und endet nicht bei der Bezahlung. Wer gute Arbeit leistet, muss Wertschätzung erfahren – in Worten, aber auch in Taten.

Denn ein Land ohne Handwerk ist ein Land ohne Fundament.

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